Bunte Bänder für unsere Städte in Zeiten des Klimawandels: Naturnahe städtische Blühflächen entlang von Verkehrsachsen zur Förderung der ökologischen Funktionalität

Foto: S. Dietzel

Stadtgrün im Klimawandel

Die Häufung von Extremereignissen wie längere Trockenperioden, Hitzestress und Starkregenereignisse verändern vor dem Hintergrund einer weltweit voranschreitenden Urbanisierung die stadtplanerischen Rahmenbedingungen. Städtisches Grün erlangt in Zeiten des Klimawandels und starker Biodiversitätsverluste eine besondere Bedeutung. Die Gestaltung einer resilienten und ökologisch wertigen Stadtvegetation muss an die sich ändernden Umweltbedingungen angepasst werden, um als Pufferflächen bei Wetterextremen und zur Förderung urbaner Insektenpopulationen zu fungieren.

Multifunktionalität und Klimaanpassung

Die zentrale Herausforderung in Forschung und Praxis ist die Kombination von Zielen der Klimaanpassung und Insektenförderung mithilfe multifunktionaler städtischer Grünflächen. Dazu wurde im Projekt „Bunte Bänder“ die Pflanzenvielfalt des Straßenbegleitgrüns entlang großer Verkehrsachsen in München durch die Einsaat heimischer Wildpflanzen erhöht. Durch die Aufwertung mithilfe einer speziell entwickelten Wildpflanzenmischung werden mikroklimatische Standortvorteile im Vergleich zu herkömmlicher urbaner Begrünung untersucht.

Urbane Biodiversität

Mit steigendem Grad der Urbanisierung (Anteil der versiegelten Fläche, Gebäudedichte, Verkehrsdichte etc.) sinkt die Vielfalt von Pflanzen und ihren Bestäubern. Zudem ist der Austausch zwischen isolierten Habitaten und ihre Besiedelung oftmals eingeschränkt. Auch in dichter besiedelten Gebieten finden sich für viele Bestäuber geeignete Habitate, die aber durch eine Steigerung des Nahrungsangebots ökologisch aufgewertet und vernetzt werden können. Das Teilprojekt „Bunte Bänder“ untersucht daher die Effekte aufgewerteter Straßenränder auf Biodiversität und Reproduktionstätigkeit von Bestäubern.

Folgende wissenschaftliche und praktische Ziele werden im Projekt der „Bunten Bänder“ angestrebt:

  • Entwicklung und Erprobung der Anlage eines Blühflächenverbundes entlang von mehreren städtischen Hauptverkehrsachsen zur Förderung von Bestäubern und zur urbanen Klimaanpassung
  • Bewertung der Klimaresilienz und Attraktivität für Bestäuber im Vergleich mit existierenden Grünanlagen
  • Optimierung der Größe und Abstände der Blühflächen als Korridore für Bestäuber
  • Empfehlung für praktikable Kompromisse zwischen den Anforderungen des Naturschutzes und der Stadtgrünpflege zur Steigerung der urbanen Klimaresilienz und Bestäuberbiodiversität

Mehr Informationen sind auf der Homepage des Projekts zu finden: www.bluehende-baender.de/

Förderung

Regina Bauer-Stiftung und Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV)