Messtationen und Ergebnisse

Basis der Messungen und Analysen des Stadtklimas von Würzburg sowie des Wachstums und der Ökosystemleistungen von Winterlinden und Robinien im Stadtgebiet von Würzburg bilden 7 Wetterstationen und 9 Baumlabore, die im November 2017 bis März 2018 in Würzburg eingerichtet worden sind.

Diese befinden sich am Landesgartenschaugelände, am Ludwigkai, am Paradeplatz, im Rennweg, an der Zu-Rhein-Straße, am Rottendorfer Tor und am Marktplatz.

Insgesamt wurden für die Messzeiträume 2018 und 2019 folgende Ergebnisse festgestellt:

  • Das Jahr 2018 war bis zu 3 °C wärmer als im langjährigen Durchschnitt, es gab überdurchschnittlich viele Sommer- und Hitzetage sowie Tropennächte, ein deutlicher städtischer Wärmeinseleffekt ist erkennbar.
  • Der Niederschlag war 2018 um 25 - 30 % niedriger als im langjährigen Durchschnitt.
  • Das Jahr 2019 war im Vergleich zum langjährigen Mittel überdurchschnittlich warm, jedoch nicht so heiß wie das Vorjahr 2018. Dennoch kam es im Jahr 2019 zu mehrfachen Hitzewellen, welche Temperaturen über 40 °C generierten.
  • Temperatur und Niederschlag unterscheiden sich sehr deutlich innerhalb der Standorte, auch der ermittelte UTCI Index ist stark vom Standort abhängig.
  • Bäume beeinflussen die Kühlung der Bodenoberfläche und der Luft signifikant.
  • Die Kühlung der Bodenoberfläche und der Luft ist artenabhängig und unter Winterlinden deutlich größer als unter Robinien.
  • Dichte Baumkronen bewirken eine höhere thermische Behaglichkeit des Menschen.
  • Es bestehen klare Unterschiede im Wachstumsverhalten der zwei Baumarten.
  • Das Wachstum der Robinen ist in den Jahren 2018 und 2019 deutlich ausgeprägter als das der Winterlinden. Gegenüber dem Jahr 2018 fiel der Zuwachs in 2019 etwas höher aus, insbesondere bei der Robinie.
  • Die Transpiration der Winterlinden ist in beiden Jahren deutlicher größer als die der Robinien.
  • Wachstum und Transpiration von Winterlinden und Robinien sind sehr stark vom Standort geprägt.
  • Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Gesamtzuwachs der Bäume und der Transpiration.
  • Die Wassernutzungseffizienz der Winterlinde ist an Standorten mit hohem Grünflächenanteil am höchsten, verglichen mit der Robinie aber deutlich niedriger.

Beispiel für die Darstellung der Ergebnisse (mehr siehe www.klimaerlebnis.de):